Für den Bau des neuen Wertstoffzentrums im Wirtschaftspark Kreilhof geht 2023 die Planung über die Bühne. Die Stadt wird das Gebäude errichten, Betreiber wird der Gemeinde Dienstleistungsverband Amstetten (GDA) sein. Die Umstellung geht einher mit einer neuen Regelung der Müllentsorgung, die in ersten Teilen bereits angelaufen ist. Bürgermeister Werner Krammer und der Obmann des GDA, Toni Kasser, geben im Interview Auskunft über das zukünftige Projekt.
Stadtnachrichten: Waidhofen plant künftig Partner des GDA bei der Müllentsorgung zu werden. Warum macht das Sinn?
Krammer: Bisher haben wir als Stadt die Mülltrennung und -entsorgung immer selbst organisiert. Andere Gemeinden des Bezirks Amstetten machen das über den GDA. Als Region einheitlich vorzugehen, ist auf jeden Fall im Sinne aller. Wir werden hier auch unsere Strukturen einbringen, wie zum Beispiel das neue Wertstoffzentrum, das im Wirtschaftspark Kreilhof gebaut wird.
Kasser: Die Müllentsorgung kann so im Bezirk Amstetten flächendeckend aus einer Hand kommen. Wir schaffen dadurch sehr viele Synergien und haben eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Stadtnachrichten: Ab wann wird es das neue Wertstoffzentrum im Wirtschaftspark Kreilhof geben?
Krammer: Neben dem neuen Wertstoffzentrum werden auch die städtischen Versorgungs- und Wirtschaftsbetriebe, also zum Beispiel der Bauhof in Kreilhof, angesiedelt. Außerdem wird es einen Neubau des Feuerwehrgebäudes der FF Stadt und Zell geben. Die Planung für dieses Gesamtprojekt ist im Jahr 2023 vorgesehen, 2024 wird die konkrete Umsetzung starten.
Kasser: Der GDA wird das neue Wertstoffzentrum in Waidhofen betreiben. Es wird hier noch mehr Qualität geben und neben den Waidhofnern werden auch alle anderen Bürger des Ybbstals das neue WSZ nutzen können. Aber auch für die Waidhofner wird es die Möglichkeit geben, in den anderen Sammelstellen des GDA zu entsorgen.
Krammer: Das ist einmal mehr ein Zeichen für unsere Kooperationskultur und die gute Zusammenarbeit in der gesamten Region.
Stadtnachrichten: Was wird sich beim neuen WSZ konkret verbessern?
Krammer: Wie bereits erwähnt, wird der GDA das Wertstoffzentrum in Kreilhof betreiben. Wir als Stadt bringen aber immer unsere Sichtweise ein und sind dahinter, das derzeitige Trennsystem zu erhalten. Wie das konkret umsetzbar ist, ist noch Teil von Gesprächen. Der größte Mehrwert für die Bürger werden aber erweiterte Öffnungszeiten sein, mehr Komfort beim Entsorgen und die bessere Erreichbarkeit. Es muss dann nicht mehr durch ein Siedlungsgebiet gefahren werden.
Kasser: Was die Öffnungszeiten betrifft, denken wir über die Erweiterung durch ein elektronisches Zutrittssystem nach. Das WSZ wird überdacht sein und auch die Anzahl der Container wird erhöht. Außerdem steht eine Attraktivierung des Re-Use-Bereiches hinsichtlich Kundenfreundlichkeit im Raum.
Stadtnachrichten: Grundlage für die Realisierung des Projektes ist der Vollbeitritt der Stadt Waidhofen zum GDA. Wann wird dieser vollzogen?
Krammer: Wir müssen noch einige rechtliche Rahmenbedingungen schaffen und Vertragsanpassungen mit Entsorgungspartnern vornehmen. Geplant wäre, dass wir im Sommer den Gemeinderatsbeschluss für dieses Vorhaben fassen.
Stadtnachrichten: Was wird sich mit dem Müllsystem des GDA in Hinblick auf die Trennung bei den Haushalten ändern?
Kasser: Eine wesentliche Änderung der Müllsammlung hat es bereits zu Jahresbeginn unabhängig vom GDA-Beitritt Waidhofens gegeben. Das ist aber eine Änderung, die ganz Österreich betrifft, nämlich die Sammlung von Verpackungsmaterialien. Im Gelben Sack und in der Gelben Tonne werden jetzt alle Verpackungen außer Glas und Papier gesammelt. Dadurch versprechen wir uns eine deutliche Steigerung der Trennquote, die Österreich nach den EU-Vorgaben dringend erzielen muss. Nähere Informationen dazu gibt es auch auf abinsgelbe.at. Durch weniger unterschiedliche Sammelsysteme wird es für den Bürger einfacher zu trennen. Mit dem Beitritt Waidhofens zum GDA ändert sich auch die Sammlung von Altpapier. Die Sammelcontainer bei den Müllinseln wird es dann nicht mehr geben. Das Altpapier kommt zu den Haushalten.
Krammer: Das wirkt sich zusätzlich positiv auf die Größe der Sammelinseln im Stadtgebiet aus. Diese werden kleiner und sauberer, da dort dann ausschließlich das Altglas zu entsorgen ist.